Was ist Hojicha Tee? | Die vollständige Einführung in den gerösteten japanischen Grüntee

Hojicha ist mehr als nur ein weiterer japanischer Grüntee, es ist eine einzigartige Teespezialität, die durch ihren charakteristischen Röstprozess eine ganz besondere Stellung in der Welt der japanischen Tees einnimmt. Der Name selbst verrät bereits das Geheimnis: "Hoji" bedeutet rösten und "cha" bedeutet Tee.

Was macht Hojicha so besonders?

Im Gegensatz zu anderen japanischen Grüntees wie Sencha oder Matcha wird Hojicha nach der traditionellen Dämpfung bei hohen Temperaturen geröstet. Dieser zusätzliche Verarbeitungsschritt verwandelt die grünen Teeblätter in braune, aromatische Blätter mit einem völlig neuen Geschmacksprofil.

Der Röstprozess findet typischerweise bei Temperaturen zwischen 150-200°C statt und dauert nur wenige Minuten. Während dieser kurzen Zeit durchlaufen die Teeblätter eine chemische Transformation: Die Maillard-Reaktion sorgt für die charakteristische braune Farbe und entwickelt komplexe Röstaromen.

Die Herstellung von Hojicha

Die Basis für Hojicha bilden meist Bancha- oder Sencha-Blätter geringerer Qualität, sowie Teestängel und größere Blätter. Diese werden zunächst nach traditioneller Art gedämpft, gerollt und getrocknet. Der entscheidende Unterschied liegt im anschließenden Röstvorgang:

1. Auswahl der Teeblätter: Meist werden ältere, reifere Blätter verwendet
2. Dämpfung: Kurze Dämpfung stoppt die Oxidation
3. Rollen und Trocknen: Traditionelle Verarbeitung wie bei anderen Grüntees
4. Röstung: Der charakteristische Schritt bei 150-200°C

Geschmack und Aroma

Das Rösten verleiht Hojicha ein warmes, nussiges Aroma mit Noten von Karamell, Haselnuss und leichtem Rauch. Die typische Bitterkeit vieler Grüntees wird durch den Röstprozess deutlich gemildert, wodurch ein sanfter, fast süßlicher Geschmack entsteht. Viele beschreiben den Geschmack als kaffeeartig, aber ohne die Intensität des Kaffees.

Gesundheitliche Aspekte

Durch die Röstung verändert sich auch die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe. Der Koffeingehalt wird deutlich reduziert – von etwa 20mg pro Tasse auf nur noch 10mg. Dies macht Hojicha zum idealen Tee für den Abend oder für Menschen, die empfindlich auf Koffein reagieren.

Trotz der Reduktion einiger Antioxidantien durch die Hitze bleiben viele gesundheitsfördernde Eigenschaften erhalten. Hojicha enthält weiterhin Polyphenole, die entzündungshemmend wirken können, sowie L-Theanin, das für seine entspannende Wirkung bekannt ist.

Wann und wie trinkt man Hojicha?

In Japan wird Hojicha traditionell nach dem Essen oder am Abend getrunken. Seine milde, magenschonende Art macht ihn zum perfekten Begleiter für entspannte Momente. Besonders bei Kindern und älteren Menschen ist er beliebt, da er sehr bekömmlich ist.

Die Zubereitung ist unkompliziert: Mit 80-90°C heißem Wasser aufgießen und nur 30 Sekunden bis 1 Minute ziehen lassen. Die kurze Ziehzeit bewahrt die milden Röstaromen und verhindert, dass der Tee zu intensiv wird.

Fazit

Hojicha repräsentiert die innovative Seite der japanischen Teekultur. Aus dem praktischen Bedürfnis heraus, auch weniger hochwertige Teeblätter zu verwerten, entstand eine Teespezialität, die heute weit über Japans Grenzen hinaus geschätzt wird. Seine einzigartigen Röstaromen und die sanfte, entspannende Wirkung machen ihn zum idealen Tee für alle, die etwas Neues entdecken möchten.

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